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Mit SiGI analoge Zähler digitalisieren

Der Simple Generic Interpreter ermöglicht die automatisierte Erfassung analoger Zählerstände. Wie kam es zu dieser Entwicklung, wie ist der aktuelle Stand und welche Anwendungsfälle sind denkbar?

Zentral verfügbare Daten in hoher Qualität und Auflösung sind die Basis für innovative Geschäftsmodelle und Mehrwertdienste, wie sie in der EWE Digital Factory entwickelt werden. Zählerstände stellen dabei die am besten definierte und zugängliche Datenquelle dar.
Alle, die sich mit der automatisierten Erfassung von Zählerständen befassen, wissen: Die Erfassung analoger Zähler ist eine zentrale Herausforderung.

Im Strombereich wird zumindest in den nächsten Jahren bis zur flächendeckenden Umrüstung auf intelligente Messsysteme eine Brückentechnologie notwendig sein. Im Gas- und Wasserbereich ist auf absehbare Zeit mit keiner umfassenden Digitalisierung zu rechnen.

Die Erfassung sämtlicher Verbräuche wird branchenübergreifend immer relevanter und am Markt gibt es derzeit keine zufriedenstellende Lösung, um die vorhandene Datenlücke von analogen Zählern zu schließen.
Das Team von SiGI stellt sich dieser Herausforderung und entwickelt eine eigene Lösung.

Zu Beginn des Projektes standen zwei zentrale Fragen im Raum:

  1. Ist es möglich, analoge Zählerstände mit einfacher, generischer und höchst zuverlässiger Technik zu erfassen und digital bereitzustellen?
  2. Existieren neben unserem internen Bedarf weitere Anwendungsfälle am Markt?

Nach vielen Interviews und Expertengesprächen war die zweite Frage schnell beantwortet. Ja, neben unseren internen Anwendungsfällen unter anderem in den Bereichen Liegenschaftsmonitoring oder unabhängiges Wohnen älterer Menschen besteht enormes Interesse zum Beispiel bei Versicherungen (Leckage-Früherkennung), Wohnungswirtschaft oder IoT-Anbietern.

Parallel startete das SiGI- Team die Soft- und Hardwareentwicklung in der eigenen Werkstatt. Es wurden mehrere Prototypen gebaut, um mit verschiedenen Zählertypen unter Laborbedingungen eine erste Testmenge an optisch erfassten Zählerständen zu generieren. Mit diesen Bildern konnte der entwickelte Erfassungs- und Validierungsalgorithmus getestet und trainiert werden. Weitere Tests erfolgten anschließend unter realen Einsatzbedingungen, zum Beispiel in Zählerschränken. In diesem Schritt haben wir –ebenfalls noch in der eigenen Werkstatt– universelle Halterungen entworfen und produziert.

Aktuell bereitet das Projekt-Team einen Feldtest mit ca. 100 Geräten vor, die bei ersten Interessenten und Friendly Usern installiert werden.
„Wir sind froh, für die Entwicklung und Produktion dieser 0-Serie einen erfahrenen Kooperationspartner aus dem Bereich Haustechnik und Gebäudeautomation gefunden zu haben“, berichtet Christoph Wahmhoff, Produktmanager SiGI.

Anhand der Erfahrungen und der Daten, die in diesem großen Feldtest gesammelt werden, kann SiGI hard- und softwareseitig optimiert werden. Ziel ist es, eine zuverlässige und günstige Lösung zu erhalten, die es ermöglicht, weitere datengetriebene Geschäftsmodelle zu realisieren.